Wie geht es weiter mit dem Gymnasium Heidberg? – Informations- und Dialogveranstaltung der Profil- und Perspektivwerkstatt
Was kann Schule und wie kann sich Schule verändern? Viele Gespräche am Ess- oder Küchentisch in der Zeit des Homeschoolings kreisten vermutlich um genau diese wichtigen Themen und viele unterschiedliche Meinungen haben sich seitdem hieraus gebildet.
Nun haben einige davon sicheres Gehör und Sprachrohr gefunden. Denn seit Ende vergangenen Jahres tagte die von unserer Schulleitung einberufene Profil- und Perspektivwerkstatt über unterschiedlichste Fragen zum Thema Schulentwicklung. Hierbei fanden sich Repräsentanten aus laufender und ehemaliger Schülerschaft, Elternschaft, ausgewählten Lehrkräften und Schulleitung unserer Schule zusammen, um in mehreren Workshops die Potenziale und Schraubstellen des Gymnasiums Heidberg herauszufinden. Das Ergebnis der laut Workshopteilnehmenden „anstrengenden aber durchgehend konstruktiven“ Gespräche wurde dann schließlich Ende vergangenen Monats unter Leitung externer Moderatoren und Schulleiter Johannes Wulf dem Rest der interessierten Schulgemeinschaft vorgestellt.
Dabei eröffneten die Moderatoren die Veranstaltung mit den treffenden Worten „Willkommen, denn was will kommen, mag kommen“ – deutlich bei der Herausarbeitung der einzelnen Entwicklungsfelder wurde die Orientierung auf die Zukunft unserer Schule mit Blick auf bereits vorhandene Grundstrukturen. Hierbei stellte sich die Diffusität unserer Schulidentität als eines der Kernthemen heraus. Sind wir eine rein auf den sportlichen Leistungszweig fokussierte Schule oder gibt es auch andere Leistungsgebiete wie etwa MINT und Jugend forscht (wenn die Mehrheit unserer Schülerschaft keine Sporter:innen sind)? Wie gehen wir mit den hiermit verbundenen Leistungsdruck um? Wie können wir unsere positive Willkommenskultur in der Schülerschaft weiter ausbreiten?
Die fünf Entwicklungsfelder „Leidenschaft wecken – Verantwortung übernehmen“, „Leben im Lernen“, „Emotionen Raum geben“, Digitalisierung verinnerlichen“ und „Wo ich gerne bin“ fassen schließlich all diese und noch viele andere Fragen und Baustellen zusammen. Doch blieb es in den Workshops der Profil- und Perspektivwerkstatt nicht einfach bei der Küchen- und Esstischdiskussionskultur, sondern nebst Aufzeigen von Verbesserungsmöglichkeiten wurden viele mit innovativen Ideen versehen, die an den liebevoll hergerichteten Informationsinseln der Workshopteilnehmenden den Interessierten vorgestellt wurden.
Darunter vertreten waren konkret umsetzbare Ideen wie die Schulhofumgestaltung (Sonnensegel, Überdachung der Sitzgelegenheiten), die Etablierung von ERASMUS-Programmen, das vorhandene Mediencurriculum bis Klasse 9 erweitern und den digitalen Unterricht aktiv mit den Schüler:innen zu nutzen (Stichwort Tablets-PCs), die Erweiterung der Projektwochen, das Aufbrechen der Unterrichtsstrukturen (fachübergreifender Unterricht), die Etablierung von Emotions-Tutoren, Patenschaften, der Beginn der profilbezogenen Arbeit bereits in Jahrgang 9 und 10 und kluge Innovationspunkte wie das Umdenken zu Fächern ohne Noten.
Letztlich wurde aber Eines sehr deutlich: Wer nicht an den Workshops im Winter vergangenen Jahres teilgenommen hatte, bekam sodann auf der Dialogveranstaltung im März eine sehr gute Vorstellung von der positiven und wertschätzenden Atmosphäre. Der Nachmittag war geprägt von konstruktiven Gesprächen von allen Seiten. „Uns ist wichtig, dass wir gehört werden und dann möglichst viele unserer Wünsche umgesetzt werden. Wir wollen Änderungen, wovon möglichst alle Schüler:innen etwas haben. Absoluter Renner bei der Schülerschaft war daher übrigens das Entwicklungsfeld „Wo ich gerne bin“ und „Leben im Lernen“ mit den Hauptideen der Einbindung von außerschulischen Lernorten, der Erweiterung der Projektwochen und Veränderung der Räume (Bibliothek, Fahrradständerüberdachung, Mensa und Schulhofgestaltung).
Schulentwicklung muss also doch nicht immer nur von Diskussion und Beschwerdereden geprägt sein; Es geht eben auch zukunftsorientiert und ergebnisbringend. Dabei benötigt man schließlich nicht nur Menschen, die im System Schule arbeiten, sondern vor allem diejenigen, die hier lernen, gelernt haben und diejenigen, die sie immerzu auf ihrem Weg unterstützen und unterstützt haben.
Ausblickend von der Ergebnisvorstellung am 22. März braucht es nun konkrete Umsetzungspläne und vor allem motivierte Akteur:innen, die diese auch umsetzen. Die Schulleitung des Gymnasiums Heidberg zeigt sich hierbei zuversichtlich: „Die Stärke unserer Schulentwicklung lag und liegt ganz klar in der Zusammenarbeit von den Akteur:innen, wie die Informationsveranstaltung es ja zuletzt gut gezeigt hat“, so Schulleiter Johannes Wulf. Die Ergebnisse wurden am 28. April dem gesamten Kollegium vorgestellt, woraus sich hiernach Weiteres ergeben wird.