… was passiert in unserem Hirn, wenn wir lernen?
Die Suche nach Antworten auf diese Frage war ein zentrales Thema im Verlauf der Ganztageskonferenz, zu der sich das Kollegium des Gymnasiums Heidberg am 22. April 2010 zusammengefunden hatte.
Im Mittelpunkt stand ein per Video eingespielter Vortrag des Mediziners, Psychologen und Philosphen Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer (oder hier) zum Thema „Lernen – Die Entdeckung des Selbstverständlichen“ (vgl. zum Beispiel hier oder hier).
In seinem Vortrag erläutert Manfred Spitzer, welche Prozesse im Hirn bei Lernprozessen ablaufen, wie sie anatomisch zu verorten sind und was dabei neurologisch abläuft. Dabei greift er zudem aktuelle und immer wieder diskutierte Problemfelder auf wie zum Beispiel PISA („PISA ist in erster Linie kein Problem der Schule, sondern ist ein Problem der Gesellschaft.“), Gewalt („Fernsehen und PC-Spiele suggerieren, dass Konflikte am besten mit Gewalt zu lösen sind, das Gewalt nicht weh tut und man als Gewalt Ausübender ungeschoren dabon kommt.“) oder positive und negative Emotionen im Lenprozess („Man lernt am besten, wenn man emotional richtig/heftig dabei ist. Wenn Schüler eine positive Einstellung haben, macht es mehr Spaß, wenn es mehr Spaß macht, können wir besser denken, wenn wir besser denken, lernen wir besser bzw. effektiver.“). Spitzer plädiert auch für eine positive Lernumgebung in den Schulen, „denn nur dann macht Lernen Spaß machen“.
Im Anschluss an den fast zweistündigen Vortrag wurden die Thesen Spitzers in wechselnden Kleingruppen intensiv diskutiert mit dem Ziel, Ideen für eine praktische Umsetzung zu entwickeln. In diesem Zusammenhang erfolgte auch eine Bestandsaufnahme dessen, was bereits im Sinne Spitzers am Gymnasium Heidberg umgesetzt wird – diesbezüglich sind wir in zahlreichen Bereichen längst auf dem richtigen Weg. Aber es gibt auch noch „pädagogische Baustellen“, um die wir uns in naher Zukunft intensiv bemühen werden.