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Liverpool und Nord-Wales

Die beiden Profilkurse „Dynamische Erde“ des 3. Semesters hatten im Zeitraum 24.–28. September 2018 ihre Profilreise. Reiseziel war Liverpool in England. Gemeinsam mit den Lehrkräften Laura Manthey, Ulrich Schönberger, Birte Strummel und Wolfgang Fraedrich bereiteten sich die Schülerinnen und Schüler auf stadtgeographische und geologische Themen im Unterricht vor, um diese vor Ort vertiefen zu können. Dazu gehörte es, den Strukturwandel der Hafenstadt Liverpool in den geographischen Fokus zu nehmen und sich über die geologische Entwicklung der britischen Inseln bis hin zur eiszeitlichen Überformung der Landschaft zu informieren.

Und dies sind die Tagesberichte:

Montag, 24. September 2018
Liverpool, die „Stadt der Beatles“ – das war unser Reiseziel für die 5-tägige Profilreise. Unsere beiden Klassenlehrkräfte, Frau Strummel und Herr Schönberger, hatten uns zu 8:00 Uhr zum Hamburger Flughafen im Terminal 1 bestellt, um 10:30 Uhr startete unser Flugzeug nach Manchester. Die zweieinhalb Stunden Vorlaufzeit erwiesen sich als goldrichtig, denn die beiden Damen beim CheckIn erledigten ihre Arbeit nicht so, dass man es als organisiert und effektiv hätte bezeichnen können, und beim Sicherheitscheck war die Warteschlange so lang, dass wir 45 min. benötigten, um dann endlich an der Reihe zu sein. Es verlief letztlich aber alles problemlos, sodass wir pünktlich zur frühen Mittagszeit (GB ist zeitlich ja eine Stunde hinter Deutschland) in Manchester gelandet sind. Die Passkontrolle in GB war wie immer langwierig, aber dafür hatten wir danach dann unser Gepäck recht schnell. Vor dem Terminalgebäude wartete schon der Transferbus auf uns, der uns in etwa 45 min. nach Liverpool brachte. Gegen 14:00 Uhr waren wir im Hostel (Hatters Hostel), einem altehrwürdigen Gebäude mit eindrucksvoller Fassade, aber zumeist weniger imposantem Interieur. Da die Zimmer noch nicht bezugsfertig waren, organisierte sich jede(r) von uns noch einen kurzen Imbiss, bevor wir dann um 14:35 Uhr Richtung Albert Dock aufbrachen.

Liverpool – die Stadt der Beatles

Die Profilkurse „Dynamische Erde“ 1 und 2 des 3. Semesters mit ihren vier Lehrkräften

„Über den Wolken“ – auf dem Weg nach Manchester

Im Anflug auf Manchester

Umsteigen in den Bus für den Transfer ins 30 km entfernte Liverpool

Ziel war das Albert Dock, der Eingang des kleinen Museums The Beatles Story. Dieser Punkt eignet sich ideal, da er nicht zu verfehlen ist. Dort wartete schon unsere Stadtführerin Friedrike Lavin, die – einst in Westfalen aufgewachsen – seit rd. 30 Jahren in Liverpool lebt und für die Touristeninformation von Liverpool tätig ist. Auch vor vier Jahren hatte sie den damaligen Profilkurs von Frau Gesthuisen und Herrn Fraedrich begleitet (vgl. hier). Im Verlauf einer zweieinhalbstündigen Fußexkursion, die vom Albert Dock bis zur St. George‘ Hall führte, bekamen wir einen ersten, sehr umfassenden Eindruck von Liverpools Geschichte, dem Niedergang des Hafens und der Wiederbelebung der Stadt zu einem bedeutenden Städtetouristenmagnet in England. Auch im berühmten Cavern Club machten wir Station, gingen über zahlreiche Stufen in den Keller und „lauschten“ am Nachmittag für einige Songs der Livemusik.

Nach nur kurzer Verschnaufpause begann schon um 15:00 Uhr die Stadtführung

Blick auf die östliche Innenseite des sanierten Albert Docks

Blick nach Norden vom Albert Dock aus – traditionelle und moderne Architektur wechseln sich ab

Der Gebäudekomplex der „Drei Grazien“ („Three Graces“) – Royal Liver Building, Cunard Building und Port of Liverpool Building (v. l. )

Während der Stadtführung

Gruppenbild vor der St. George’s Hall (ganz links im Bild steht unsere Stadtführerin Friederike Lavin)

Gegen 17:30 Uhr endete das offizielle Programm des Tages. Zunächst richteten sich alle in Ruhe in den Zimmern ein, anschließend ging es in Kleingruppen auf einen individuellen Stadtbummel, zumeist in Verbindung mit einem Abendessen in einem der zahlreichen Restaurants. Für 22:30 Uhr war die Rückkehr im Hostel angesagt.

 

Dienstag, 25. September 2018
Nachdem in beiden Kursen verschiedene Kleingruppen bereits zur Vorbereitung der Profilreise zu einem selbst gewählten Thema recherchiert hatten, war es heute die Aufgabe, die eigenen Recherchen (zumeist im Internet) über Recherchen vor Ort und eigene Beobachtungen zu vertiefen. Die meisten machten sich bereits um 9:30 Uhr auf den Weg – nach einem eher dürftigen Frühstücksangebot im Hostel. Die Betreiber hatten es als „Continental Breakfast“ bezeichnet, es hatte den Anschein, als habe noch niemand von ihnen die Insel Richtung Kontinent verlassen und dort gefrühstückt. Aber das sollte die Vorfreude auf den sonnigen Tag in Liverpool keineswegs trüben.
Alle Teams hatten die Möglichkeit, sich auf der Grundlage einer eigenen Zeiteinteilung in ihr jeweiliges Thema zu vertiefen. Da die Aufgabe längst klar formuliert war, lautete die Ansage der Kursleitungen lediglich: „Jedes Team gibt bitte bis heute Abend 18:00 Uhr eine Gliederung der Vorträge ab, die ihr am Donnerstag vor eurem jeweiligen Kurs halten werdet.“
Hilla und Cora aus dem Profilkurs Schönberger hatten sich zusätzlich Arbeit auferlegt. Schon im Vorfeld hatten sie sich entschlossen, die Profilreise auch zu nutzen, um stadtgeographische Untersuchungen in Liverpool im Rahmen ihrer Arbeit an einer Besonderen Lernleistung durchzuführen. In Begleitung von Herrn Fraedrich, der für Fragen zur Seite stand und Tipps geben konnte, wurde an diesem Tag das gesamte nördliche Gebiet der Waterfront (einschließlich Princess Dock und bis zur Princess Parade) nach funktionalen Gesichtspunkten kartiert. Danach erst schlossen sich beide ihrem Team für die Ausarbeitung der Gruppenreferate an.

„The Wheel of Liverpool“

Cora und Hilla bei ihrer Feldarbeit

Blick nach Norden vom Riesenrad auf das Albert Dock

Blick nach Norden vom Riesenrad auf das Museum of Liverpool

Komplett saniertes Gebäude im Albert Dock-Komplex mit exklusiven Wohnungen

Die vier Superlambananas vor dem Museum of Liverpool

Spiegelung des Port of Liverpool-Gebäudes an der Glasfassade des südlich gelegenen modernen Gebäudes

Der (späte) Nachmittag stand zur freien Verfügung. Aufgrund des schönen Wetters boten sich weitere Erkundungsgänge – zumeist durch die City von Liverpool – an. Die Referatgliederungen gingen am Abend wie vereinbart bei den Kursleitern ein. Einige besuchten auch noch das Museum of Liverpool, in dem u. a. die Geschichte der Stadt und besonders der Strukturwandel des Hafens dargestellt werden.
Der Abend stand zur freien Verügung. Einzige Ansage neben der Rückkehr (23:00 Uhr) war: „Denkt bitte daran, auch schon für morgen, unsere Tagesexkursion nach Wales, so einzukaufen, dass ihr unterwegs genügend zu essen und zu trinken dabei habt.“

 

Mittwoch, 26. September 2018
Heute gab es ein Kontrastprogramm – die Geologie stand im Vordergrund. Hierfür fuhren wir in den Norden von Wales in den Snowdonia Nationalpark.  Auch an diesem Tag ging es darum, das zuvor im Geologieunterricht Behandelte zu veranschaulichen und zu vertiefen. ‚Geologisches Wissen ist nahezu wertlos, wenn man es im Gelände bei der Betrachtung von Reliefformen, Aufschlussstrukturen oder Gesteinen nicht anwenden kann!‘, so lautet der Slogan.
Es gab insgesamt zwei Stopps auf der Tagesexkursion, das National Slate Museum in Llanberis und Llyn Idwal, einen See (Welsh ‚llyn = Englisch ‚lake‘ = Deutsch ‚See‘) in einem eiszeitlich geformten Gletscherzungenbecken. Wir wanderten um den See und erschlossen uns verschiedene geologische Auffälligkeiten auf dem Cwm Idwal Walk während mehrerer Stopps (Welsh ‚cwm‘ = ein von Gletschereis geformter Talansatz, Englisch ‚valley head‘).

Wir starten pünktlich um 9:00 Uhr nach einem wieder mehr oder weniger satt machenden Frühstück. Der nette Fahrer von Selwyns fuhr uns in knapp zwei Stunden bis Llanberis. Dort waren wir für 11:00 Uhr angemeldet. Neben einer Filmvorführung, mit der wir über die Geschichte der Schiefergewinnung (slate = Schiefer) und die wirtschaftliche Bedeutung dieses Rohstoffs erfuhren, wurde uns noch gezeigt, wie der Rohstoff dann zu Schieferplatten verarbeitet worden ist. Darüber hinaus hatten wir die Möglichkeit, in den knapp zwei Stunden alte Werkhallen mit den Geräten und Maschinen zu besichtigen, die für die Geschichte der Schieferverarbeitung stehen.

Eingang zum National Slate Museum in Llanberris

Blick in den inzwischen inaktiven Schiefersteinbruch

Struktur des walisischen Schiefers

Ein Verwendungsbeispiel für den Schiefer – Fassaden-/Dachschindeln

Ein bisschen „Touri-Gehabe“ musste auch sein

Modellieren mit einer tonigen Masse – so, wie sie einst die Grundlage für den Schiefer gewesen ist

Um 11:00 Uhr ging es weiter Richtung Llyn Idwal, nach gut 30 min. hatten wir auf den schmalen, aber gut ausgebauten Straßen im kaledonischen Gebirge unser zweites Exkursionsziel erreicht. Dass wir in einem Gebirge waren, merkten wir u. a. daran, dass wir an der Luvseite des Gebirgsrückens durch die sich stauende Wolkendecke, also bei zum Teil dichtem Nebel fahren mussten.

Ausgerüstet mit allem, was eine solche Wanderung erfordert, stiegen wir zunächst auf einem gut ausgebauten Pfad über jene glatt geschliffene Kante hinauf, über die einst der Gletscher in der letzten Kaltzeit (noch vor ungefähr 14.000 Jahren) talabwärts und weiter in das Nant Ffrancon Valley geflossen ist, das er zu einem ausgeprägten U-Tal überformt hat: „Nant Ffrancon was carved by a glacier moving northwest towards what is now Anglesey. At the Nant Ffrancon rock step [ …], marked by the waterfall Rhaedr Ogwen, there is a drop of 100 m in height. The rock at the waterfalls is particularly hard, and resistant to erosion. The valley was widened, straightened and deepened by the glacier (vgl. hier).

Llyn Idwal – ein See in einer eiszeitlich geformten Landschaft

Oben angekommen wanderten wir rund um den See herum, machten häufiger Pausen, um geologische Auffälligkeiten zu betrachten.

„Eiszeit erleben“ – der Findling musste erklommen werden

Herr Fraedrich erläutert die geologischen Strukturen der Cwm Idwal-Region

Gruppenbild am Llyn Idwal

Blick vom Nant Ffrancon rock step in das nach Nant Ffrancon Valley

Rhaedr Ogwen – hier entwässert Llyn Idwal in Richtung des Nant Ffrancon Valley

Gegen 16:30 Uhr erreichten wir wieder unseren Ausgangspunkt, stiegen in den Bus und fuhren wieder Richtung Liverpool zurück. Um 19:15 Uhr kamen wir an Hatters Hostel an.

Das in der Nacht grün beleuchtete „Hatters Hostel“ – unsere Unterkunft während der fünf Tage

 

Donnerstag, 27. September 2018
Für den heutigen Tag hatten alle Schülerinnen und Schüler beider Kurse ihre Vorarbeit bereits im Unterricht nach den Herbstferien und am Dienstag geleistet. Um die Zuhörergruppen möglichst klein zu halten, gingen die beiden Profilkurse getrennte Wege. Start war an Hatters Hostel um 10:00 Uhr. Während der jeweils etwas vierstündigen Fusexkursion hielten alle Schülerinnen und Schüler ihre Kurzreferate, erläuterten dabei auch das, was man in der Stadt jeweils direkt sehen/erkennen kann.

Vorträge zum Albert Dock

Die „Three Graces“ werden uns vorgestellt

Auch die Liverpooler Pub-Kultur war ein Thema

Wer sich besonders für Fußball interessierte, arbeitete vor Ort zum legendären Stadion an der Anfield Road und dessen Umgebung

Das Anfield Stadium liegt auf einer Anhöhe etwa 5 km vom Stadtzentrum entfernt Richtung Osten

Der übrige Nachmittag stand zur freien Verfügung. Je nach Interesse schaute man sich in der Stadt um, nutzte auch die Möglichkeit zum „Shopping“. Herr Fraedrich nutze das schöne Wetter mit der besonderen Fernsicht aus, um Fotos vom Fernsehturm St. John’s Beacon zu machen.

Blick von St. John’s Beacon über einen Teil der City von Liverpool Richtung Norden

Hilla und Cora setzen ihre Kartierungsarbeiten im südlichen Abschnitt der Waterfront fort und konnten alles, was geplant war, erfolgreich abschließen. Zusammen mit Herrn Fraedrich trafen sie am Nachmittag gegen 16:30 Uhr noch einmal Friederike Lavin für ein Interview. Auf die zahlreichen Fragen, die sich im Verlauf der Kartierungen ergeben hatten, konnte sie fast immer eine Antwort geben, wenn nicht direkt, dann über geeignete Web-Tipps, um darüber weiteres „Insider“-Wissen erschließen zu können.

Hilla und Cora führen mit Friederike das Interview

Am Abend war ein Pub-Besuch vorgesehen, der scheiterte aber letztlich an den strengen Vorschriften in England, nach denen unter 18-jährige nach 20:00 Uhr keinen Pub mehr betreten dürfen – auch nicht in Begleitung ihrer Lehrkräfte. Ein Spieleabend bot dann für viele eine lohnenswerte Alternative.

 

Freitag, 28. September 2018
Wir hatten bis 11:00 Uhr Zeit für das Auschecken. Einige suchten eine passende Alternative zum Frühstücksangebot in Hatters Hostel, andere machten die letzten Einkäufe, andere wiederum wollten einfach nur ausschlafen.

Hier wird etwas mehr als das „Continental Breakfast“ in Hatters Hotel geboten

Schon kurz, nachdem wir uns im Foyer alle pünktlich samt Gepäck versammelt hatten, war auch schon unser Bus da, der uns in 45 min. nach Manchester zum Flughafen gebracht hat. Etwas „unwohl“ wurde den meisten, weil für unseren Abflug 1 Std. 35 min. Verspätung angezeigt wurden, denn bei 2 Std. 10 min. blieben fürs Umsteigen in Düsseldorf gerade einmal 35 min. und einen späteren Flug nach Hamburg gab es an diesem Tag nicht mehr. Und da einige für den nächsten Tag bereits den Start in den Urlaub geplant hatten, hätte es probleme geben können.

Unmittelbar nach dem Start in Manchester

Blick zurück auf den Manchester Airport (MAN)

Kurz vor Sonnenuntergang haben wir die Rheinmündung in den Niederlanden überquert

Sonnenuntergang über den Niederlanden

Letztlich aber lösten sich unsere Bedenken in Wohlgefallen auf, denn wir flogen „nur“ 1 Std. 20 min. zu spät ab und erreichten noch rechtzeitig vor dem Beginn des Boarding das Gate für unseren Flug nach Hamburg. Um 21:50 Uhr landeten wir wieder in Hamburg, alle hatten auch ihr Gepäck bekommen, trotz der kurzen Umsteigezeit in Düsseldorf.

Eine für beide Kurse und ihre vier Lehrkräfte erlebnisreiche und ebenso erfolgreiche Profilreise bei durchweg schönem Wetter war zu Ende. Es war gleichzeitig ein schöner Start in die zweiwöchigen Herbstferien.

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