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Rennes 2018

Louvre mit Pyramide

Nach dem Besuch der französischen Gäste im März waren 26 Schülerinnen und Schüler aus den 7., 8., 9.  und 10. Klassen mit Frau Rathjens und Frau Frey für eine Woche vom 31. Mai bis zum 7. Juni 2018 im Rahmen des Schüleraustausches mit Frankreich zum Gegenbesuch bei unserer Partnerschule, dem Collège Anne de Bretagne in der bretonischen Hauptstadt Rennes. Da sich die jeweiligen Partner bereits kannten, war vieles leichter. Unsere Schüler fühlten sich weniger fremd, obgleich natürlich einiges ungewohnt war. Vor allem waren deutliche Unterschiede bei den Essgewohnheiten festzustellen. In Frankreich wird hauptsächlich bei den Hauptmahlzeiten gegessen und weniger zwischendurch genascht. Zudem ist das Frühstück weniger wichtig und Käse und Wurst am Morgen sind zum Beispiel völlig undenkbar.

Das Wetter war kühler und regnerischer als gedacht: Die Bretagne liegt bekanntlich zwischen Ärmelkanal und Atlantik. Aber es blieb glücklicherweise zumindest bei unseren Ausflügen und den beiden Stadtführungen trocken.

Auch der normale Schulablauf am Collège gestaltet sich anders als in Hamburg. Alle Schüler versammeln sich morgens um 8:15 Uhr im Schulhof und werden dann vom Lehrer abgeholt. Fehlende Schüler werden zentral erfasst, es gibt eine strengere Kleiderordnung als bei uns (es sind z. B. keine Hot Pants erlaubt) und im Unterricht wird viel mehr geschrieben. Die mündliche Teilnahme wird nicht so stark bewertet wie bei uns. Da die Prüfung der 9. Klassen für diesen Vormittag angesetzt war, hatten wir für unsere Schüler eine Stadtführung durch das historische Rennes geplant. Die ehemalige Deutschlehrerin Frau Simon erzählte uns viel über die Geschichte Rennes, über die frisch renovierte Kathedrale und über das Parlément de Bretagne (Berufungs- und Geschworenengericht) und die Symbolkraft dieses Bauwerks für die Region. In einigen Jahren wird Rennes sogar zwei U-Bahn-Linien haben – erstaunlich für diese relativ kleine Stadt von 210.000 Einwohnern. Aber im Großraum Rennes wohnen mittlerweile ca. 700.000 Menschen – und die Stadt hat mehr als 70.000 Studenten.

Nach dem Mittagessen in der Kantine lernte die gesamte Gruppe einige traditionelle bretonische Tänze. Fünf Animateure machten jeweils die Schritte vor und dann wurde gemeinsam getanzt. Es war zwar anfangs etwas eigenartig und fremd, aber erstaunlicherweise haben alle deutschen und französischen Schüler 90 Minuten gemeinsam getanzt. Die jeweiligen Schrittabfolgen wurden in beiden Sprachen oder mit Gesten oder durch Vormachen erklärt. Und beim Ausprobieren gab es dann viel zu lachen – aber es klappte schon ziemlich gut. Fantastique!

Traditionelle bretonische Tänze unter der Anleitung von fünf Animateuren

Gemeinsame Theaterübungen

Das Wochenende verbrachten die Schüler in den Gastfamilien. Sie bemerkten, wie schnell man Französisch sprechen kann!  Sie fuhren mit den Gasteltern z. B. nach Paris, Nantes, Quiberon oder an andere Küstenorte und probierten bretonische Spezialitäten wie Karamelcreme mit gesalzener Butter, Muscheln mit Pommes und natürlich Crêpes und Galettes oder auch typisch bretonische Kuchen wie Far oder Kouign Aman. Auch der Markt am Sonnabendmorgen gehörte für viele Familien zum Pflichtprogramm.

Kouign Aman – eine bretonische Spezialität mit viel Butter und Zucker

Am Montagmorgen wurde zunächst am Reisetagebuch gearbeitet, um alles Erlebte auf Französisch festzuhalten. Dann durften die Schüler in kleinen Gruppen am Unterricht in verschiedenen Klassen teilnehmen: Mathematik, Kunst, Deutsch, Bretonisch, Englisch, Biologie und andere Fächer standen auf dem Programm. Es wurden interessante Beobachtungen gemacht und viele individuelle Eindrücke gesammelt.

 

Wir probieren gesalzene Butter und Käse auf dem Markt  …

… und Galettes und Crêpes in einer Crêperie

Auf dem Markt: Verkauf von Artischocken

Nach einem kurzen Picknick holte uns der Bus für einen Ausflug nach St. Malo ab. Während es in Rennes immer wieder starke Regengüsse gab, zeigte sich die alte Konsarenstadt von ihrer sonnigen Seite. Wir konnten bei ablaufendem Wasser ein schönes Gruppenfoto am Strand machen, auf der Stadtmauer entlang auf den alten Stadtkern gucken und die originalgetreu wiederaufgebaute Stadt bewundern.

Gruppenfoto am Strand von St Malo bei ablaufenden Wasser

Altstadt von Rennes

Weiteres Gruppenfoto in St Malo

In Gruppen ging es bei der Stadterkundung unter anderem darum, einen Apfel gegen etwas Anderes einzutauschen. Die Ausbeute war erstaunlich.

Weitere Highlights der Reise:

  • Eine weitere Führung in Rennes mit Verkostung von Crêpes, galettes in einem Bistro, von Käsesorten und Butter auf dem Markt sowie von Pralinen bei einem Chocolatier. Mittlerweile hatten sich unsere Schüler „eingehört“ und konnten bereits (fast) alles auf Französisch verstehen!
  • Eine Besichtigung des Mont St. Michel, der ehemaligen Benediktinerabtei aus dem 8. Jahrhundert, das vor einigen Jahren sein 1300-jähriges Bestehen feierte. Es diente als uneinnehmbare Verteidigungsanlage im Hundertjährigen Krieg gegen England und nach der Revolution sogar als Gefängnis. Seit 1979 steht das Bauwerk auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO und lockt jedes Jahr mehr als 3 Millionen Touristen an. Wir besichtigten auch den ehemaligen Speisesaal, wo die Mönche früher ihre Mahlzeiten schweigend einnahmen, während einer von ihnen von der Kanzel vorlas, und sahen das Holzrad, das früher von fünf Gefangenen angetrieben wurde, um Speisen und Getränke nach oben zu schaffen.
  • Als krönender Abschluss durfte am Nachmittag ein Besuch im Musée du Cidre nicht fehlen. Zu Crêpes durften Apfelsaft sowie herber und süßer Cidre probiert werden.

Mont St Michel

Und dann hieß es bereits Kofferpacken … . Nach bilingualer Gruppenarbeit und letzten gemeinsamen Rollenspielen ging es per TGV zunächst nach Paris.

Warten auf den TGV in Paris am Flughafen auf dem Weg nach Rennes

Durch den Streik beim SNCF fiel der Direktzug zum Flughafen CDG aus und wir mussten auf einen Zug zum Gare Montparnasse ausweichen. Da unser Flug nach Hamburg erst am frühen Abend starten sollte, blieb noch Zeit für eine Stadtrundfahrt mit dem Bus, sodass wir alle bekannten Pariser Sehenswürdigkeiten zu sehen bekamen. Am Tour Eiffel konnten wir sogar kurz aussteigen und viele Selfies sowie ein Gruppenfoto machen.

Tour Eiffel

Bei strahlendem Sonnenschein ging es dann einmal im Kreisverkehr um Arc de Triomphe herum und weiter über die Champs Elysées zum Place de la Concorde, zum Place Vendôme mit dem Hotel Ritz, entlang der Tuilerien zum Louvre und seiner Pyramide. Natürlich durfte ein Blick auf die Seine und auf Notre Dame nicht fehlen, bevor wir uns durch zahlreiche Staus Richtung Flughafen bewegten.

Leider hatte der Rückflug zwei Stunden Verspätung, aber das Flugzeug brachte alle wieder sicher retour in die Heimat. Alle freuten sich umso mehr auf Familie, Freunde und auf das eigene Bett … .

 

Fazit: Ein gelungener Austausch mit vielen interessanten Erfahrungen und Begegnungen, der von einigen Partnern vielleicht auf privater Ebene eine Fortsetzung findet.  Allen beteiligten Familien noch einmal herzlichen Dank!

Vive l’amitié franco-allemande – es lebe die deutsch-französische Freundschaft, die auf diese Weise von allen insgesamt 52 deutschen und französischen Schülern und ihren Familien sowie den deutschen und französischen Kollegen gelebt wurde!

Vive l’Europe (es lebe Europa) in diesen schweren politischen Zeiten.

Dieses war meine letzte Austauschreise am Gymnasium Heidberg und ich sage allen Au revoir et Adieu! Es war ein schöner Abschluss für mich.

Silke Rathjens

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