Wir verlassen uns in den meisten Fällen darauf, dass das, was wir in den Medien lesen oder hören, der Wahrheit entspricht. Dabei vergessen wir jedoch oft, dass hinter Sendern wie ARD oder ZDF auch nur Menschen stecken, die versuchen, uns in schnellstmöglicher Zeit die aktuellen Nachrichten der Welt zu vermitteln. Wenn es hier zu Fehlern kommt, dann verbreiten sich diese schnell. Diese Falschmeldungen sind allerdings nicht zu verwechseln mit Fakenews.
Dieses Phänomen und andere interessante Fakten zum Beruf des Journalisten haben uns im PGW-Unterricht von Frau Frank die zwei Journalisten Carolin Fromm und Christian Deker nähergebracht. Die beiden Hamburger haben uns unter anderem erzählt, wie sie zum Journalismus und zu dem Sender NDR gekommen sind.
Nach einem Austausch über die modernen Medien und welche wir als Informationsquelle nutzen, haben sie eine kleine Übung mit uns durchgeführt, in welcher wir in drei Minuten eine Nachricht zu einer Katastrophe verfassen sollten, während wir einen Auszug der Pressekonferenz zu dem Thema geschaut haben. Wir alle haben gemerkt, dass es gar nicht so leicht ist, in kürzester Zeit eine Nachricht zu produzieren. Da kann es schnell zu Falschmeldungen kommen. Zudem müssen die W-Fragen beantwortet und zum Schluss die Quellen angegeben werden. Natürlich darf keine Wertung miteinfließen – in so kurzer Zeit ist das viel, woran man denken muss. Puh!
Mit dem Motto „Be first, but first be right“ („Sei der erste, aber sei erst richtig“) ist also nicht zu spaßen, besonders wenn man bedenkt, welche Auswirkungen Nachrichten haben können. Auch die Journalisten selbst geraten so unter Beschuss. Im Gegensatz zu solchen Falschmeldungen basieren Fakenews nicht auf Missverständnissen oder Interpretationsfehlern, sondern sind Nachrichten, die mit der Intention produziert worden sind, falsche Informationen zu verbreiten und mit Absicht die Fakten zu verdrehen. Genutzt werden Fakenews zum Beispiel zur politischen Propaganda.
Auch Berichterstattungen über sensible oder skandalöse Themen können Journalisten in die Enge treiben – insbesondere in Ländern, in denen die Pressefreiheit nicht garantiert wird. Deshalb ist es auch leider weiterhin so, dass Journalisten in vielen Teilen der Welt bedroht, inhaftiert oder sogar getötet werden. In Deutschland ist diese Rate zum Glück ziemlich niedrig – die deutschen Medien sind mit die freisten der Welt. Trotzdem sind Journalisten, die hier arbeiten und leben vorsichtig. Christian Deker gibt an, seinen Wohnort versteckt zu halten. Er hat bei Projekten wie den „Panama Papers“ mitgewirkt, die große Schlagzeilen verursacht haben und Länder betreffen, in denen die Pressefreiheit eingeschränkt ist.
Der Beruf des Journalisten ist also nicht nur aufregend und abwechslungsreich, sondern birgt auch viele Risiken und ist in einigen Ländern sogar gefährlich. In der Unterrichtsstunde konnten wir einen guten Einblick in diesen Berufszweig erlangen und haben einige spannende Dinge erfahren. Wir als Kurs denken, dass es ein sehr interessanter Vortrag war, der sich definitiv gelohnt hat!