Der Grundkurs Geographie (S 2) hat am 26. April eine ganztägige Exkursion nach Bremen durchgeführt und dort das Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen besucht (vgl. auch hier). Ziel war es, einen vertieften Einblick in die Arbeit der Wissenschaftler zu bekommen, die weltweit als Forscher tätig sind. Im Mittelpunkt stehen z. B. die Erforschung der Tiefsee und die Rekonstruktion des Vorzeitklimas über die Analyse von Meeresbodensedimenten.
Im Verlauf der Veranstaltung gab es zum Auftakt eine 30-minütige Veranstaltung zum Thema „Das Klima der Erde – (k)eine konstante Größe (?)“, diese hat eine Schülerin des Kurses übernommen, die damit gleichzeitig ihre Präsentationsleistung abgeleistet hat. Daran schloss sich ein mit Filmsequenzen angereicherter Vortrag von Dr. Barbara Donner über die Erforschung der Tiefsee an, in dem u. a. deutlich wurde, wie vielfältig dieser Lebensraum ist und welche Bedeutung gerade die interdisziplinäre Forschung für diese „Region“ hat, die dabei vor große Herausforderungen gestellt wird.
Nach der Mittagspause in der Bremer Uni-Mensa folgte ein Rundgang durch das Institut. Frau Donner erläuterte an verschiedenen Sedimentkernen aus Ozeanbecken, mit welchen Methoden und mit welchem Ziel solche Sedimentkerne untersucht werden. Eindrucksvoll war ein Kern, der den Meteoriteneinschlag vor 65 Millionen Jahren dokumentiert hat. Ebenso aufschlussreich war ein Kern aus dem östlichen Mittelmeer, der Einblick in grundlegende Veränderungen des ökologischen Systems vor einigen Millionen Jahren gab, die seinerzeit durch weitreichende atmosphärische Systemänderungen ausgelöst worden sind.
Der anschließnde Blick in das Kernlager (es gibt weltweit nur drei solcher Kernlager, eines davon ist in Bremen) war ebenso eindrucksvoll wie die Erläuterungen des technischen Geräts, mit dem in den Ozeanen gearbeitet wird. In den Kernlagern werden seit über 40 Jahren Sedimentkerne archiviert, es sind sehr kostbare „geologische Dokumente“.
„Auf den Spuren der Wissenschaft“, so lautete das Motto dieser Tagesexkursion. Die Schülerinnen und Schüler haben erfahren, welch breites Feld die Geowissenschaften erfassen, dass besonders auch technisches know how hilfreich sein kann, dass unser irdisches Klima auch zumindest für die jüngere erdgeschichtliche Vergangenheit recht genau rekonstruiert werden kann und dass das Erdklima eben keine konstante Größe ist – nicht nur, weil wir Menschen gerade zur Erderwärmung beitragen.