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Georg Kaiser

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Georg Kaiser war Schulleiter vom 1. April 1970 bis zum 31. Juli 1994.

Mit Georg Kaiser als Schulleiter begann die Ära des Gymnasiums Heidberg. Der 1. April 1970 war die Geburtsstunde eines der vielen in Hamburg seinerzeit gegründeten Gymnasien in Hamburg. Das Gelände lag am äußersten Rand der Stadt. Quasi auf der grünen Wiese nahm eine Schule ihren Betrieb auf, denn zunächst existierten damals nur einige wenige Unterrichtsräume in Pavillons auf dem Gelände der benachbarten Grund-, Haupt- und Realschule Am Heidberg. Das Amt für Schule suchte für diese aufwachsenden Schule „junge, dynamische Kolleginnen und Kollegen“, Georg Kaiser war einer von ihnen. Bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand  im Sommer 1994 hatte er eine Amtszeit von genau 8888 Tagen hinter sich (gut 24 Jahre).

Als Georg Kaiser 1970 die Schule übernommen hatte, war gerade eine der größten Reformen im deutschen Schulwesen im Gang, die damalige Oberstufenreform. Man verabschiedete sich ab Klasse 11 bis Klasse 13 vom Klassenverband und ging über bis zum heute noch für die Sekundarstufe II typischen Kursangebot. Da aber das Gymnasium Heidberg zunächst nur mit dem Jahrgang 5 die Arbeit aufgenommen hatte, sollten noch sechs Jahre bis zum Eintritt in die gymnasiale Oberstufe vergehen.

Als Schulleiter eines Jahr für Jahr zahlenmäßig wachsenden Gymnasiums konnte Georg Kaiser dann auch eine Vielzahl neuer, meist junger Lehrkräfte ins Boot holen. Sie zu einem Kollegium zu formen, war eine seiner Herausforderungen. Er musste dabei unterschiedliche pädagogische Strömungen und divergierende politische Interessen so verknüpfen, dass das Kollegium an einem Strang ziehen konnte.

Er unterstützte viele Ideen seines Kollegiums mit Nachdruck und machte sie oft auch zur „Chefsache“. Schon früh in seiner Amtszeit wurden die Weichen für die Schwerpunkte Sport, Sprachenvielfalt und Geowissenschaften gelegt, er förderte die Idee des Heidberg-Zoos, war einer der Initiatoren des Nikolausturniers.

Aber ausbleibende Schüleranmeldezahlen konnte auch er nicht verhindern. Der Tiefpunkt war die Anmelderunde 1988, als es gerade einmal für zwei neue 5. Klassen langte. Die Konkurrenz unter den Gymnasien und den wachsenden Gesamtschulen wurde zunehmend härter, das forderte von Georg Kaiser auch manch unpopuläre Entscheidung – gleich ob im organisatorischen, personellen oder konzeptionellen Bereich. So äußerte sich der damalige Elternratsvorsitzende Harald Schönwald (ER-Vorstitzender 1981–1991) wie folgt:

„Schulleiter zu sein ist nicht unbedingt erstrebenswert. Die Zeiten dafür sind schwer. Eine Vielzahl von Verordnungen, Richtlinien und Rahmenplänen engen den Spielraum für pragmatisch-pädagogisches Handeln ein. Hinzu kommt die seit Jahren angespannte Haushaltslage der öffentlichen Hand. Die Mittel für die schulische Arbeit sind knapp geworden und lassen eine uneingeschränkte Unterrichtsorganisation kaum noch zu. Auf der anderen Seite stehen wir Eltern mit der Einstellung: Das Beste ist für unsere Kinder gerade gut genug. Deshalb erwarten wir, dass die Schule ihrem gesetzlichen Bildungs- und Erziehungsauftrag bestmöglich gerecht wird. Zumindest verlangen wir, dass der nach Stundentafel vorgesehene Unterricht voll erteilt wird.
In diesem Spannungsfeld ist die Gefahr groß, dass ein Schulleiter zu einem reinen Verwaltungsbeamten verkommt und sich letztlich darauf beschränkt, den Mangel mehr oder weniger gerecht zu verwalten. Nicht so Georg Kaiser. Auch er hatte sich mit Unterfrequenzen auf der einen und Elternerwartungen auf der anderen Seite auseinanderzusetzen. Trotzdem ist er gern Schulleiter gewesen und dabei in erster Linie immer Pädagoge geblieben. Hier scheint mir der Grund für die Beliebtheit Georg Kaisers zu liegen und auch die Quelle für die Kraft, die für das Amt des Schulleiters vonnöten ist“ (Schönwald, H. [1994]: Zwischen Unterfrequenzen und Elternerwartungen. Der Große Heiderger 12/1994. S. 6).

Georg Kaiser hatte krankheitsbedingt vorzeitig in den Ruhestand treten müssen. Er verstarb nach langer Krankheit im Juni 1995.

Zuletzt aktualisiert am 28. Oktober 2015

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