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Iceland 2018

In der Zeit vom 01.-08.Juni 2018 reiste nach 2000, 2002, 2008, 2010 und 2013 wieder eine Nachwuchsforschergruppe nach Island, um dort vor Ort zu verschiedenen Projekten zu arbeiten. Die Vorbereitung der Projekte erfolgte in Absprache mit dem Icelandic Institute of Natural History, das alle Wege für die Geländearbeit ebnete. Die sechs Schülerinnen und Schüler wurden von zwei Lehrkräften und einem Studenten der Universität Hamburg begleitet und bei der Geländearbeit betreut.

Freitag, 1. Juni 2018

Heute sollten wir schon um 15:15 Uhr Ortszeit in Keflavík, dem internationalen Flughafen in Islands Westen, landen. Doch das Flugzeug, das schon von Keflavík nach Hamburg auf seinem Hinflug unterwegs war, als wir uns am Flughafen um 12:00 Uhr trafen, hatte auf etwa halber Strecke umkehren müssen, flog also wieder zurück.

Dank flightradar und FlightAware waren wir informiert

Erst etwa eine halbe Stunde nach unserer vorgesehen Abflugzeit (14:05 Uhr) wurden wir darüber informiert, dass unser Flug ersatzlos gestrichen worden ist. Der Gutschein für Speisen und Getränke war zwar eine nette Geste, half aber auch nur bedingt weiter, denn um die Umbuchung mussten sich alle Fluggäste selbstständig kümmern – telefonisch direkt bei der Fluggesellschaft. Unsere zwischenzeitlichen Versuche, noch auf eine andere Airline umzusteigen, scheiterten immer daran, dass nicht mehr genügend Plätze verfügbar waren.

10,00 € für ein Mittagessen in einem der Flughafenrestaurants – naja, geht so, überfressen konnte man sich nicht

Wer in der Hotline der Icelandair schon unter den Top 100 in der Warteschleife angekommen war, zählte schon zu den großen Gewinnern. Man musste also zwangsläufig in der Warteschleife des Callcenters ausharren. Nach gut zwei Stunden Warten und Telefonieren war dann die Umbuchung vollzogen: Abflug ab Hamburg mit einem Tag Verzögerung am 3. Juni um 10:35 Uhr zunächst nach London-Heathrow mit British Airways und von dort weiter nach Keflavík mit der Icelandair, vorgesehene Ankunft 15:10 Uhr. Wir sind gespannt … – haben aber schon einen ganzen Tag für unsere Projektarbeit vor Ort schon mal verloren.

Samstag, 2. Juni 2018

Nach dem gescheiterten Hinreiseversuch am Freitag trafen wir uns heute um 8:30 Uhr erneut am Hamburger Flughafen. Fest stand zu diesem Zeitpunkt, dass der Flug BA 965 nach London planmäßig fliegen würde. Der Check In verlief reibungslos, dann entstand unser erstes Gruppenfoto:

v.l.: Mareike Schauß, Mia Salzborn, Marie Eichholtz, Nellie Sommer, Lars-Ole Rehders, Julius Fraedrich, Christian Radke, Lennard Thode, Wolfgang Fraedrich

Es folgte der Sicherheitscheck, dann bleib noch genügend Zeit am Gate bis zum Boarding, die mit Spielen überbrückt worden ist.

Der Flug nach London verlief genau nach Plan, die eineinhalb Stunden bis zum Start nach Keflavík kamen uns entgegen, da der Terminalwechsel gefühlt einer Entfernung Gymnasium Heidberg – Außenalster entsprach. Um 13:20 Uhr hob der Flieger ab, er landete recht pünktlich nach ruhigem Flug um 15:20 Uhr in Keflavík.

Das Anmieten unseres Vans (mit einem Upgrade, weil wir ja einen Tag weniger damit unterwegs sind) ging reibungslos und dann fuhren wir die etwa 50 km bis Reykjavík und quartierten uns im City Hostel im Laugadalur ein. Nach einer halben Stunde ging es dann zunächst zum Einkaufen, dann zu einem Abendimbiss, bevor wir noch ein wenig von der Stadt erkundeten.

Auf dem Programm stand die Besichtigung von Sólfar, dem Sonnenschiff, einer Skulptur, die zu den beliebtesten Fotomotiven Reykjavíks zählt. Hier ließ das nächste Gruppenfoto nicht lange auf sich warten.

Gruppenfoto vor dem Denkmal Sólfar

Von dort ging es weiter zur kleinen warmen Quelle Kvika auf der Halbinsel Seltjarnarnes. Sie liegt an der Küste unweit eines Brunnens, über den 107 °C warmes Wasser an die Oberfläche gefördert wird.

Kvika, eine eingefasste warme Quelle auf der Halbinsel Seltjarnarnes

Es nieselte und war windig, das bewog uns dazu, dann doch noch einen weiteren Stopp anzufahren, die Ausstellung im Perlan. Hier konnten wir uns eine eindrucksvolle Bildpräsentation eines bekannten isländischen Fotografen anschauen, die faszinierende Bilder der isländischen Vulkantätigkeit zeigt. Sie gab Anlass dazu, noch ein letztes Gruppenbild für heute zu machen. Um 22:15 Uhr waren wir dann wieder zurück im City Hostel, nach der MESZ war es ja schon 0:15 Uhr, sodass die Bettruhe folgte.

Faszinierende Fotos der vulkanischen Tätigkeit auf Island in einer Bildausstellung

Sonntag, 3. Juni 2018

Nach nur einer Nacht in Reykjavikn hieß es vorerst Abschied nehmen, denn heute ging es zur Insel Heimaey. Nach dem Frühstück um 7:30 Uhr starteten wir um 8:45 Uhr und fuhren auf der Ringstraße 1 Richtung Süden.

Frontansicht des City Hostels in Reykjavík

Unser erster Stopp war das Hochtemperaturgebiet des Vulkans Hengill, das nur etwa 30 km östlich von Reykjavík beginnt und sich über eine große Fläche erstreckt. Im Geothermal Exhibition Center direkt neben dem Hellisheidi Power Plant bekamen wir durch eine Führung einen Einblick in die Bedeutung der geothermalen Energie und deren Gewinnungsverfahren und erfuhren, dass die gesamte Hauptstadtregion mit warmem Wasser und Strom aus diesem Kraftwerk versorgt wird. Der Einsatz der Drohne ermöglichte das erste Gruppenfoto aus der Luft.

Start der Drohne

Gruppenfoto vor dem Geothermal Exhibition Center beim Kraftwerk Hellisheiðarvirkjun

Der nächste Stopp folgte nach nur zwei Kilometern. In einem Feld mit heißen Quellen wurden erste Unterschungen und Probennahmen durchgeführt.

Heiße Quellen im Hochtemperaturfeld des Hengill-Vulkans

Vorbereitung chemischer Analysen

Nach ca. zwei Stunden Arbeit setzen wir die Fahrt Richtung Landeyjahöfn fort. Ein Gruppenfoto beim ‚Scenic View‘ oberhalb Hveragerdi gehörte aber zunächst noch zum Pflichtprogramm. Nach gut einer Stunde Fahrtzeit erreichte wir die Abzweigung nach Landeyjahöfn. Auch dort gab es zunächst ein weiteres Gruppenfoto.

Pünktlich um 14:45 Uhr fuhren wird dann mit der Autofähre hinüber nach Vestmannaeyjar, genossen dabei auch den Blick auf den majestätisch aufragenden Eyjafjallajökull, der zwischen März und Juni 2010 mit einem spektakulären Ausbruch die Welt in Atem gehalten hatte.

In Vestmannaeyjar angekommen quartierten wir uns zunächst im B & B Guesthoese Hrafnabjörg ein. Bei herrlichem Sonnenschein wanderten wir dann am Rand des Eldfell-Lavafeldes des Jahres 1973 entlang zum Museum Eldheimar, in dem wir uns einen Einblick in den Vulkanismus der Inselgruppe verschaffen konnten und gleichzeitig sehr anschaulich über das Schicksal einer jungen Familie informiert wurden, die ihr erst zwei Jahre altes Haus beim Ausbruch in der Zeit von Januar bis Juni 1973 verloren hatten. Es war einst unter 15 m mächtigen Aschen und Tephra verschüttet worden. 2005 hatte man mit den Ausgrabungen im „Pompeji des Nordens“ begonnen.

Auf der Fähre von Landeyjahöfn nach Vestmannaeyjar

Gipfelregion des Eyjafjallajökull

Wanderung im Eldfell-Vulkangebiet auf Heimaey – Ausruhen auf Ruinenresten

So sah es im Februar 1973 in Vestmannaeyjar aus – © Eldheimar

Blick in das ausgegrabene Haus Gerðisbraut 10 – 1971 erbaut, 1973 unter der Tephra begraben

Interaktive Stationen im Museum Eldheimar

Montag, 4. Juni 2018

Heute war der erste Exkursionstag auf Heimaey. Im Mittelpunkt stand die Beprobung der unterschiedich alten Vulkanite und der darauf entstandenen Böden – mit Ausnahme des Eldfellgebietes, das morgen auf dem Programm steht. Um 8:45 Uhr machten wir uns zu Fuß auf den Weg und gingen zunächst zum Nordteil Heimaeys zum Nordurklettar-Komplex. Von dort führte der Weg weiter nach Westen entlang des Massivs in das Herjólfsdalur, das für seinen ausgedehnten Golfplatz bekannt ist. Der Weg führte am Rand des Golfplatzes entlang zu Küste in das Lavafeld des Helgafell-Vulkans.

Unser Quartier in Vestmannaeyjar: B & B Guesthouse Hrafnabjörg

Geologische Strukturen werden erläutert

Ein aufmerksamer Beobachter unserer Aktivitäten an der Nordküste von Heimaey

Seilschwingen an der Steilwand des Klifíð, einem Teil des alten Nordurklettar-Komplexes

Blick über den Westteil der Stadt Vestmannaeyjar – im Hintergrund (v. l.) die Vulkane Eldfell, Helgafell, Sæfell

Blick in das Herjólfsdalur

Gruppenfoto vor den Rekonstruktionen von Siedlerhäusern im Herjólfsdalur

Nachdem auch hier Gestein und Boden beprobt waren, führte der Weg zurück zu unserem B & B Guesthouse Hrafnabjörg, wo wir zwischen 14:00 und 15:00 Uhr eine Mittagspause eingelegt hatten.

Am Nachmittag ging es dann hinuter in den Süden der Insel, zunächst hinauf auf Störhöfði, von wo aus ein herrlicher Blick über Heimaey gegeben ist. Wieder unten erkundeten wir die Buchten zu beiden Seiten der Insel (an ihrer schmalsten Stelle, nur ca. 100 m), auch hier wurden wieder Gestein und Boden beprobt – einmal vom Storhöfði- und ein weiteres Mal vom Sæfell-Komplex. Um 19:00 Uhr war die Arbeit für heute getan.

Gruppenfoto auf dem windigsten Punkt Europas – Storhöjði

Silouette mit Blick auf die unbewohnte Insel Álfsey

Blick auf die Tuffschichten des Sæfell

Es ging mit dem Auto zurück ins Zentrum von Vestmannaeyjar zum Supermarkt Krónan, wo wir für das Abendessen (Selfmade-Pizza) einkauften. Zurück in der Unterkunft wurde in Windeseile das Abendessen zubereitet, denn der Hunger war groß. Ein Spieleabend schloss sich an.

Ein weiterer erfolgreicher Tag ging zu Ende.

Dienstag, 5. Juni 2018

Heute wurde das Arbeitsprogramm auf Heimaey fortgesetzt. Christian, Lars-Ole und Lennard mussten ihre Proben im Gebiet des 1973 entstandenen Lavafeldes nehmen.

Es ging zunächst Richtung Hafen, dann entlang des Hafens in Richtung der Ostseite der Insel. Mithilfe der Drohne konnten auch Luftbilder gemacht werden, u. a. auch das erste Gruppenfoto des Tages.

Im Hafen von Vestmannaeyjar

Drohnenstart

Industrieanlagen im Fischerei- und Fährschiffhafen Vestmannaeyjar

Heimarklettur

Gruppenfoto im Eldfell-Vulkangebiet

Erinnerung an ein Haus, das beim Ausbruch 1973 unter der Lava begraben worden ist

Nach erfolgreicher Probennahme – wir durchquerten weite Teile des Lavafeldes, um die Laven der verschiedenen Vorstoßetappen 1973 zu erfassen – ging es gegen 13:30 Uhr zunächst einmal zurück in unser Quartier. Nach der Mittagspause stiegen wir dann auf den Eldfell. Zwar zogen  hin und wieder Nebelschwaden über den Kraterrand hinweg, doch zumeist hatten wir eine gute Sicht auf das gesamte Lavafeld, die Stadt Vestmannaeyjar und den Hafen. Wir genossen die Wärme, die an verschiedenen Stellen aus dem inneren Kraterrand aufstieg, an einigen Stellen lagen die Temperaturen 48 Jahre nach Ende des Ausbruchs immer noch bei über 100 °C.

Blick vom Eldfell nach Nordwesten über Vestmannaeyjar

Auf dem Kraterrand des Eldfell

Auch 45 Jahre nach Ende des Ausbruchs strömen heiße Gase aus dem Kraterrand des Eldfell …,

… manchmal sind die Temperaturen moderater, sodass man sich darin wärmen kann

Auch auf dem Eldfell gab es jemanden, der uns fotografiert hat

Nach dem Abstieg vom Eldfell folgte der Aufstieg auf den benachbarten, steil aufragenden Helgafell, den allerdings die beiden Lehrkräfte aussparten. Da es rund um den Krater oben überwiegend nebelig war, stieg die Gruppe recht schnell wieder hinunter. Allerdings musste noch ein weiteres Gruppenbild („Selfie“) folgen.

Selfie auf dem Helgafell

Abstieg vom Helgafell

Auf dem Rückweg folgte der Einkauf im Supermarkt. Auf dem Speiseplan stand „Gnocchi mit Geschnetzeltem“.

Gemeinsames Abendessen

Der obligatorische Spieleabend folgte bis zur Bettruhe. Die erhoffte Nachtwanderung auf den Eldfell ersparten wir uns, der Sonnenuntergang wäre aufgrund der geschlossenen Wolkendecke nicht zu sehen gewesen – man kann eben nicht alles haben!

Dennoch: Über das Wetter konnten wir uns bisher nicht beschweren, es gab auch viel Sonnenschein.

Mittwoch, 6. Juni 2018

Unsere Abfahrt in Vestmannaeyjar war um 8:30 Uhr. Damit alle noch in Ruhe frühstücken konnten, wurden die Koffer schon um 7:15 Uhr eingeladen. Herr Fraedrich fuhr das Auto dann schon zum Hafen hinunter und hatte in den Spuren vor dem Fähranleger verständlicherweise die „Pole Position“. Es blieb dann immer noch genügend Zeit fürs Frühstück und für die Verabschiedung von unseren Gastgebern Hrefna und Jonas Pór.

Auf dem Weg zum Fährschiff in Vestmannaeyjar

Abschied von Heimaey – Blick zurück in den Hafen

Nach unserer Ankunft in Landeyjahöfn fuhren wir zunächst zur Straße Nr. 1 zurück, um dort erstmal etwa 30 km nach Osten zu fahren. Unser Ziel war der beeindruckende Skógáfoss. Hier ergießt sich der Fluss Skógá auf einer Breite von 25 m über 60 m in die Tiefe.

Heute weit von der Südküste entfernt, war die Steilwand in der Nacheiszeit ein Teil der Steilküste Südislands

Faszination Wasserfall – hier kann leider die beeindruckende Geräuschkulisse nicht vermittelt werden

Nach etwa einer Stunde ging es zurück auf der Straße Nr. 1 und nach etwa 30 km für wenige Kilometer rechts ab bis zum Seljalandsfoss. Auch dieser Wasserfall fasziniert seine Besucher, vor allem auch deswegen, weil man hinter ihm entlanggehen kann – allerdings wird man von der Gischt recht nass.

Der Weg führte dann weiter Richtung Westen bis Selfoss, wo wir in Richtung Nordosten abbogen und zum Geysir-Hochtemperaturgebiet im Haukadalur fuhren. Es ist weltweit bekannt durch seinen fünf- bis sechsmal pro Stunde ausbrechenden Geysir „Strokkur“. Wir haben uns zahlreiche Eruptionen angeschaut, gleichzeitig hat Marie zahlreiche weitere Proben genommen.

Blick von oben auf das Geysir-Hochtemperaturgebiet

Eruption des Strokkur

Sinterablagerungen im Umfeld des Strokkur

Konungshver – eine der vielen heißen Quellen

Farbenprächtige Algen und Bakterien „genießen“ das heiße, von den Quellen ablaufende Wasser

Die letzte Station an diesem Tag war der „Goldene Wasserfall“, der „Gullfoss“, der sich in schönstem Sonnenschein präsentierte. Der über mehrere Stufen in die Tiefe stürzende Fluss Hvitá fließt von hier weiter Richtung Selfoss und bildet dann mit dem von Norden kommenden Fluss Sog die Ölfusá, die dann bis zur Küste fließt.

Das obligatorische Gruppenfoto durfte nicht fehlen

Gegen 18:30 Uhr waren wir dann wieder zurück im City Hostel in Reykjavík. Das Entspannungsbad im Laugardalslaug folgte ebenso, wie ein Treffen von Frau Schauß und Herrn Fraedrich mit Hjalti Jón Sveinsson, dem Schulleiter der Kvennaskólinn í Reykjavík. Eine Delegation des Kollegiums dieser Schule wird im Oktober Hamburg besuchen, u. a. auch das Gymnasium Heidberg.

Gegen 21:00 Uhr trafen wir uns alle im Laugavegur, der „Haupteinkaufsstraße“ Reykjavíks. Schließlich landeten wir im American Style in der Tryggvagata, aßen Burger, Salate, Steak oder Chicken Wings. Gegen 22:30 Uhr waren wir wieder im City Hostel.

Donnerstag, 7. Juni 2018

Es sollte ein langer, arbeitsreicher Tag werden. Das Programm war ursprünglich für den 2. Juni vorgesehen, der 7. Juni sollte eine Reserve bieten. Also musste alles klappen, wir mussten alles schaffen.

Wir haben uns um 7:00 Uhr zum Frühstück getroffen und sind schon um 7:50 Uhr losgefahren, um unsere Exkursion durch die Halbinsel Reykjanes durchzuführen, die inzwischen als Reykjanes Geopark ausgewiesen ist. Der Weg führt nach Westen durch die Vororte Reykjavíks. Am Ortsausgang von Hafnarflörður bogen wir nach Süden ab. Schon bald gab es die Möglichkeit zu erfahren, wie in Island Trockenfisch hergestellt wird. Auf einer großen Fläche standen Holzgestelle, an denen Kabeljau und Seeteufel aufgehängt waren.

Von dort aus ging es weiter über die Straße Nr. 42 nach Süden. Au einer inzwischen in weiten Abschnitten asphaltierten Straße (2013 war es noch eine durchgehende Schotterpiste) überquerten wir den östlichsten Rücken des Trölladyngjusystems (Sveifluháls), dem mittleren der drei Störungs-/Verwerfungssystemen, die die Halbinsel Reykjanes von Südwest nach Nordost durchlaufen.

Geologische Strukturen auf der Halbinsel Reykjanes – exemplarisch ist die Erdbebentätigkeit für die Zeit vom 21.–27. Februar 2011 angegeben – © W. Fraedrich

Die Fahrt führte vorbei am Kleifarvatn bis zur Quelle Skatalaug, die unscheinbar etwas abseits der Straße liegt. Dort wurden weitere Proben entnommen.

Anschließend ging es nur etwa 2 km weiter nach Süden, wir erreichten dort die Seltún Geothermal Area, ein Hochtemperaturgebiet unmittelbar nördlich der aufgelassenen Siedlung Krýsuvík.

Blick auf den touristisch erschlossenen Bereich des Hochtemperaturgebiets

Faszinierende Farben prägen die Landschaft

Probennahme inmitten austretender vulkanischer Gase – das muss jeder Handgriff sitzen

Nellie und Mia kartieren die Temperaturfelder und messen die Werte mit einer Wärmebildkamera

Blick „in eine der vielen Rachenöffnungen“ des Vulkangebiets – an feinnadeligen Schwefelkristallen treten Gase aus

Vom Parkplatz aus stiegen wir dann auf den Höhenrücken auf und durchquerten ihn nach Süden in Richtung Krýsuvík. Im teilweise unwegsamen Gelände wurden zahlreiche weitere Temperaturmessungen durchgeführt, um die Karierung zu erweitern. Dabei ist es grundsätzlich wichtig, auf tragfähigem Untergrund zu gehen und zu stehen.

Von oben hatten wir einen weitreichenden Blick nach Süden, wir sahen subglaziale Vulkane der letzten Kaltzeit und zahlreiche weitere Krater, die zum Teil auch mit Kraterseen ausgefüllt sind.

Blick auf einen Teil der aufgelassenen Siedlung Krýsuvík mit dem Grænavatn im Hintergrund

Nach getaner Arbeit in in diesem Hochtemperaturgebiet ging es weiter auf der Straße Nr. 42 und dann weiter über die Straße 427 nach Westen in Richtung Grindavík. Der kurze Abstecher zu den an der Südküste liegenden Ruinen des bis 1884 betriebenen Fischerdorfs Selatangar empfanden wir als nicht so ergiebig, weil doch Vieles von dem, was einst über Jahrhunderte war, nur noch zu erahnen ist.

Nach einem kurzen Kaffee- und Toilettenstopp in Grindavík ging es weiter nach Westen zum Hochtemperaturgebiet Gunnuhver. Inmitten dieses Areals liegt auch das Geothermalkraftwerk Suðurnes.

Blick auf das hochaktive Geothermalgebiet Gunnuhver

Bei der Probennahme sind große Vorsicht und Präzision geboten

Die Wasser- und Schlammproben des Hochtemperaturgebietes Gunnuhver sind abgefüllt

Ein „Pool“ mit kochendem Wasser, im Hintergrund das Kraftwerk Suðurnes

Nachdem alle Proben abgefüllt waren, ging es weiter zur sogenannten „Midlina“, der geologischen Grenzlinie zwischen Europa und Nordamerika. Hier überquert eine Brücke den Scheitelgraben des Mittelatlantischen Rückens – Plattentektonik in perfekter Anschauung.

Erläuterungen zur Brücke über den Scheitelgraben des Mittelatlantischen Rückens

Gruppenbild im „Niemandsland“ zwischen Nordamerika und Europa. Hierfür flog die Drohne durch den Graben hinweg von Südwesten aus auf die Brücke zu.

Frau Schauß (aus Europa kommend) und Herr Fraedrich (aus Nordamerika kommend) begrüßen sich

Schließlich fuhren wir zurück nach Reykjavík. Frau Schauß und die Schülerinnen und Schüler wurden im Zentrum von Reykjavík abgesetzt, um dort noch für eine Stunde zu „shoppen“, während Herr Fraedrich den Wagen für die Rückgabe am nächsten Morgen in Keflavík „startklar“ machte.

Um 20:15 Uhr war dann der gemeinsame Treffpunkt für alle bei der Frikirkja am Frikirkjavegur. Es folgte das Abendessen bei American Style, um 22:00 Uhr waren wir wieder zurück, eine kurze Nacht sollte folgen.

Freitag, 8. Juni 2018

Eine Woche Forschungsreise liegen hinter uns. Wir haben alle Ziele erreicht, das vorgesehene Programm geschafft. Doch der verlorene erste Tag hat uns die Möglichkeit genommen, Islands Hauptstadt Reykjavík am Ende der Reise noch besser kennenzulernen.

Wir haben uns schon um 4:20 Uhr morgens an unserem Fahrzeug vor dem City Hostel getroffen. Das Gepäck war schnell verladen, schließlich hatten wir darin schon Routine. Auch der Check Out ging schnell. Um 4:30 Uhr fuhren wir dann zum Flughafen nach Keflavík. Die Rückgabe des Mietfahrzeugs verlief ebenso unkompliziert wir der Check In und die Aufgabe des Gepäcks. Beim Besteigen des Flugzeugs regnete es kräftig – wir hatten offenbar eine perfekte Woche abgepasst.


Um 8:05 Uhr hob die Boeing 757 ab. Zunächst flogen wir entlang der Südküste Islands, hatten teilweise einen faszinierenden Blick auf die Ausläufer des Vatnajökull, Islands und Europas größtem Gletscher. Am Nordrand des südlichsten Abschnitts, dem vergletscherten Vulkan Öræfajökull, liegt Islands höchster Berg, der Hvannadalshnúkur (2.110 m).

© Google Maps

Beim Anflug auf Hamburg von Südwesten gab es eindrucksvolle Blicke:

Jork im Obstanbaugebiet Altes Land, von Südosten aus gesehen

Blick auf Blankenese

Kurz vor der Landung: Die Baustelle der A 7 zwischen Stellingen und dem Dreieck Nordwest

Pünktlich um 13:05 Uhr setzte das Flugzeug auf. Das Gepäck bekamen wir zügig, dann wurden wir von den Eltern empfangen. Eine schöne und erfolgreiche Forschungsreise war nun zu Ende. Viele weitere Arbeitsstunden werden im Labor und am PC folgen, bis dann die Ergebnisse im Februar 2019 auf dem Regionalwettbewerb Jugend forscht vorgestellt und mit den Juroren diskutiert werden.

Wir danken

  • der Behörde für Schule und Berufsbildung der Freien und Hansestadt Hamburg für die Unterstützung durch den Förderfonds für Forschernachwuchs,
  • der Joachim Herz-Stiftung für die Förderung der Projektarbeit,
  • der Agnes-Gräfe-Stiftung für die Reisekostenzuschüsse,
  • dem Schülerforschungszentrum Hamburg für Equipment und Beratung,
  • dem Icelandic Institute of Natural History für die gebührenfreie Erlaubnis, Probenmaterial überall dort zu entnehmen, wo es für unsere Projekte wichtig war.

Ohne diese Unterstützung wären die Projekte nicht durchführbar gewesen.

Zuletzt aktualisiert am 11. Juni 2018

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