Wasserkunst und Wasserforum: Exkursion der 9a zum Thema Trinkwasseraufbereitung – Abwasserreinigung in Hamburg
Hamburg/Rothenburgsort: Anlässlich 125 Jahren Einweihung der Wasser-Filtrationsanlage „Elbinsel Kaltehofe“ nach Ausbruch der verheerenden Cholera-Epidemie 1892 in Hamburg besuchte die Klasse 9a am 11. Mai 2017 die Stiftung Wasserkunst auf der Elbinsel Kaltehofe und anschließend die Ausstellung „Wasserforum“ von Hamburg Wasser. „Wasserkunst“ bezeichnet die Architektonik und das Ingenieurwesen rund um die Wasserversorgung einer Stadt.
Wasserentnahme und Trinkwasserversorgung wurden früher in Hamburg gleichermaßen über die Elbe geregelt, an den Häusern waren z. B. „hängende Toiletten“ direkt über den Fleeten angebracht, die den Unrat direkt ins Wasser entließen. Es gab kein Abwassersystem – eine starke Verunreinigung des Trinkwassers war die Folge. Erst mit der Einführung der aufwändigen Reinigung von Abwasser anhand der historischen 22 fußballfeldgroßen Filtrationsbecken in Kaltehofe gelang Hamburg als einer der letzten Großstädte Europas ein hygienischer Umgang mit dem Abwasser. Anhand von historischen Gerätschaften und Modellen mit Kies-, Sand- und Kohleschichten wurde den Schülern bei einer Führung deutlich gemacht, dass Wasserreinigung eine „Kunst“ und auch die Verfügbarkeit sauberen Trinkwassers keine Selbstverständlichkeit ist.
Der modernen Trinkwasseraufbereitung und -versorgung Hamburgs widmete sich vor allem der zweite Teil der Exkursion mit einer Führung durch die Ausstellung „Wasserforum“ in der nahegelegenen Zentrale von Hamburg Wasser: Während früher das kostbare Wasser in Eimern von den für Hamburg berühmten Wasserträgern verkauft wurde, nutzen wir heute sauberes Trinkwasser aus der Leitung fast gedankenlos – erst möglich durch die über die Stadt verteilten Wasserwerke mit ihren Brunnen und die gute Qualität des natürlich gefilterten Grundwassers (statt Elbwasser). Die Führung endete mit einem erfrischenden Trunk: sauberes, erfrischend kühles Leitungswasser in Hamburger Brunnenqualität, das alle bei den frühlingshaften Temperaturen gern annahmen.
Schöner Nebeneffekt: Die Elbinsel liegt idyllisch am Elberadweg, der rund 1.200 km bis zur Elbe-Quelle im Riesengebirge in Tschechien führt. Vielleicht ein weiterer Grund, diesen Teil der Stadt noch einmal in Ruhe zu besuchen.
Sonja Uher (Klassenlehrerin 9a)